Weihnachtsruf

Weihnachtsruf von Ernst Ferdinand Neumann

Wild klingt ein Rufen durch die Zeit,
Es tönt so laut und hart der Streit,
Als wenn zu blut’gem Strauß und Kriege,
Erneut der Haß die Menschen trüge.

Und doch! – Wie wirbt die Festeszeit,
Mit kindlich froher Frömmigkeit,
Am immergrünen Tannenbaume
Um Frieden in dem Erdenraume.

Ist es nicht schon wie Weihnachtstraum
Mit rauschem Gold ein grüner Baum?
Und unter seinen vollen Zweigen
Muß grimmer Haß und Fehde schweigen.

Fühlst du nicht selbst den hehren Tag,
An deines Herzens höherm Schlag:
Wer soll dann Haß und Streit bezwingen,
Und uns von froher Weihnacht singen? –

Ob sich’s wohl jährt noch tausendmal,
Bis daß der Mensch in seiner Qual,
Bedeckt mit seines Hasses Wunden,
Den Weg nach Bethlehem gefunden? – –

Ernst Ferdinand Neumann, Weihnachtsruf

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