Weihnachten

Weihnachten von Erich Mühsam

Nun ist das Fest der Weihenacht,
das Fest, das alle glücklich macht,
wo sich mit reichen Festgeschenken
Mann, Weib und Greis und Kind bedenken,
wo aller Hader wird vergessen
beim Christbaum und beim Karpfenessen; – –
und groß und klein und arm und reich –
an diesem Tag ist alles gleich.
So steht’s in vielerlei Varianten
in deutschen Blättern. Alten Tanten
und Wickelkindern rollt die Zähre
ins Taschentuch ob dieser Märe.
Papa liest’s der Familie vor,
und alle lauschen und sind Ohr …
Ich sah, wie so ein Zeitungsblatt
ein armer Kerl gelesen hat.
Er hob es auf aus einer Pfütze,
daß es ihm hinterm Zaune nütze.

Erich Mühsam, Weihnachten

Das Gedicht finden Sie im Buch der Weihnachtsgedichte oder auch hier.
Ein anderes Gedicht hier

*

*

+ – Affiliatelinks; bei Vertragsabschluss bekomme ich eine Provision vom Anbieter.

2 Kommentare

  1. Pingback: Heilige Nacht
  2. Pingback: Gedichte W

Kommentare sind geschlossen.