Weihnacht von Emmanuel Geibel
Wie bewegt mich wundersam Euer Hall, ihr Weihnachtsglocken, Die ihr kündet mit Frohlocken, Daß zur Welt die Gnade kam. Überm Hause schien der Stern, Und in Lilien stand die Krippe, Wo der Engel reine Lippe Hosianna sang dem Herrn. Herz, und was geschah vordem, Dir zum Heil erneut sich's heute: Dies gedämpfte Festgeläute Ruft auch dich nach Bethlehem.[138] Mit den Hirten darfst du ziehn, Mit den Königen aus Osten Und in ihrer Schar getrosten Muts vor deinem Heiland knien. Hast du Gold nicht und Rubin, Weihrauch nicht und Myrrhenblüte: Schütt' aus innerstem Gemüte Deine Sehnsucht vor ihm hin! Sieh, die Händchen zart und lind Streckt er aus, zum Born der Gnaden, Die da Kinder sind, zu laden, Komm! Und sei auch du ein Kind!
Emmanuel Geibel, Weihnacht
Das Gedicht finden Sie im Buch der Weihnachtsgedichte oder auch hier.
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