Wald-Weihnacht

Wald-Weihnacht von Regine Merkle

Tief verschneit sind alle Wege
durch den dunklen Tannenwald.
Von dem nahen Dorf herüber
s’Christglöcklein herüberhallt.

Rastlos stapft ein armer Wandrer
durch die tief verschneite Bahn:
Er hört auch die Glocken läuten
und er hält ein wenig an.

Er kann nirgends Weihnacht feiern,
arm ist er und heimatlos,
seine Eltern ruhn im Grabe,
ärmlich fiel sein Erdenlos.

Weit zurück fliegt sein Gedanke
in die Jugendzeit zurück,
wo er einst am kleinen Bäumchen
strahlend stand im Kinderglück.

Dicht am Wald steht eine Tanne,
in dem Mondlicht glänzt das Eis
funkelnd wie demantne Kerzen:
Schönes Bild: Grün, silbern, weiß!

Ob die traute Weihnachtsglocke
bis ins Herz dem Wandrer hallt?
Schweigend faltet er die Hände:
Er hält Weihnacht hier im Wald.

Regine Merkle, Wald-Weihnacht

Ein anderes Gedicht hier

Das Gedicht finden Sie im Buch der Weihnachtsgedichte oder auch hier

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