Den Ausgesperrten von Clara Müller-Jahnke
– Und hundert Tage und noch vielmehr . . . Der Herd ist kalt und die Lade leer. Am Fest der Liebe kein Jubelton – und die Friedensbotschaft ward Hohn, ward Hohn! Schwer hängt der Himmel, wie Schiefer grau, über den Dächern von Crimmitschau. Und Tausende harren, trotzig und stumm, – Feinde oben und Feinde ringsum! – Und weint ein zitterndes Kind nach Brot, so leiden sie dreifach des Krieges Not. Mit eherner Stirne, wie Mann so Frau, stehen die Helden von Crimmitschau. Sie kämpfen nicht mordend mit Pulver und Stahl: sie geben ihr Herzblut in Hunger und Qual; sie tragen die Fahne im heiligsten Krieg – und die Ehre der Menschheit bedeutet ihr Sieg! Der wandelt in blühende Frühlingsau die feiernden Säle in Crimmitschau. Wir aber, ihr Braven, wie grimm das Gesicht der Zukunft euch drohe, wir lassen euch nicht! Wir stützen die Hand euch im harten Gefecht – laut pochen die Pulse für Freiheit und Recht. Millionen mit euch! – Und wie die Sonne im Blau leuchtet die Weihnacht von Crimmitschau!
Clara Müller-Jahnke, Den Ausgesperrten
Das Gedicht finden Sie im Buch der Weihnachtsgedichte oder auch hier
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