Weihnachtsabend 1852 von Theodor Storm Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.Weihnachten war’s; durch alle Gassen schollDer Kinderjubel und des Marktes Gebraus. Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,Drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:„Kauft, lieber Herr!“ Ein magres Händchen hieltFeilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor. Ich erschrak empor,… Weihnachtsabend 1852 weiterlesen
Kategorie: Menü
Christbescherung
Christbescherung von Louise Otto Der Christnacht heilig‘ Offenbaren,Das einst an alles Volk erging,Die Kunde, die durch EngelscharenZuerst das arme Volk empfing: »Die Liebe ist zur Welt gekommen,Um einen neuen Bund zu weihn,Ein reines Licht ist hell entglommenEin Stern mit wunderreichem Schein!« – Die Kunde klingt aufs neue wiederZu uns in jeder WeihnachtszeitSie tönt durch alle… Christbescherung weiterlesen
Aus der Brieftasche
‚Aus der Brieftasche‘ von Gottfried Keller Ich hab in kalten Wintertagen,In dunkler, hoffnungsarmer ZeitGanz aus dem Sinne dich geschlagen,O Trugbild der Unsterblichkeit. Nun, da der Sommer glüht und glänzet,Nun seh ich, daß ich wohlgetan!Aufs neu hab ich das Haupt bekränzet,Im Grabe aber ruht der Wahn. Ich fahre auf dem klaren Strome,Er rinnt mir kühlend durch… Aus der Brieftasche weiterlesen
Winternacht
Winternacht von Gottfried Keller Nicht ein Flügelschlag ging durch die Welt,Still und blendend lag der weiße Schnee.Nicht ein Wölklein hing am Sternenzelt,Keine Welle schlug im starren See. Aus der Tiefe stieg der Seebaum auf,Bis sein Wipfel in dem Eis gefror;An den Ästen klomm die Nix‘ herauf,Schaute durch das grüne Eis empor. Auf dem dünnen Glase… Winternacht weiterlesen
Weihnachtsmarkt
Weihnachtsmarkt von Gottfried Keller Welch lustiger Wald um das graue SchloßHat sich zusammengefunden,Ein grünes bewegliches Nadelgehölz,Von keiner Wurzel gebunden! Anstatt der warmen Sonne scheintDas Rauschgold durch die Wipfel;Hier backt man Kuchen, dort brät man Wurst,Das Räuchlein zieht um die Gipfel. Es ist ein fröhliches Leben im Wald,Das Volk erfüllet die Räume;Die nie mit Tränen ein… Weihnachtsmarkt weiterlesen
Alles still!
Alles still von Theodor Fontane Alles still. Es tanzt den ReigenMondenstrahl in Wald und Flur,Und darüber thront das SchweigenUnd der Winterhimmel nur. Alles still. Vergeblich lauschetMan der Krähe heisrem Schrei.Keiner Fichte Wipfel rauschet,Und kein Bächlein summt vorbei. Alles stil! Die DorfeshüttenSind wie Gräber anzusehn,Die, von Schnee bedeckt, inmittenEines weiten Friedhofs stehn. Alles stil! Nichts hör… Alles still! weiterlesen
Der erste Schnee
Der erste Schnee von Theodor Fontane Herbstsonnenschein. Des Winters Näh‘Verrät ein Flockenpaar;Es gleicht das erste Flöckchen SchneeDem ersten weißen Haar. Noch wird – wie wohl von lieber HandDer erste Schnee dem Haupt –So auch der erste Schnee dem LandVom Sonnenstrahl geraubt. Doch habet acht! mit einem MalIst Haupt und Erde weiß,Und Liebeshand und SonnenstrahlSich nicht… Der erste Schnee weiterlesen
Verse zum Advent
‚Verse zum Advent‘ von Theodor Fontane Noch ist der Herbst nicht ganz entflohn,Aber als Knecht Ruprecht schonKommt der Winter hergeschritten,Und alsbald aus Schnees MittenKlingt des Schlittenglöckleins Ton. Und was jüngst noch, fern und nah,Bunt auf uns herniedersah,Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,Und das Jahr geht auf die Neige,Und das schönste Fest ist da. Tag du der… Verse zum Advent weiterlesen
Gedanken zu Weihnachten
Gedanken zu Weihnachten von Theodor Fontane WeihnachtenNoch einmal ein Weihnachtsfest,immer kleiner wird der Rest,aber nehm ich so die Summe,alles Gerade, alles Krumme,alles Falsche, alles Rechte,alles Gute, alles Schlechte,rechnet sich aus all dem Brausdoch ein richtig Leben raus.Und dies können ist das Bestewohl bei diesem Weihnachtsfeste Theodor Fontane, Gedanken zu Weihnachten Das Gedicht finden Sie im… Gedanken zu Weihnachten weiterlesen
Winterabend
Winterabend von Theodor Fontane Da draußen schneit es: SchneegeflimmerWies heute mir den Weg zu dir;Ein tret‘ ich in dein traulich Zimmer,Und warm ans Herze fliegst du mir –Ab schüttl‘ ich jetzt die Winterflocken,Ab schüttl‘ ich hinterdrein die Welt,Nur leise noch von SchlittenglockenEin ferner Klang herübergellt. »Nun aber komm, nun laß uns plaudernVom eignen Herd, von… Winterabend weiterlesen