Vor Weihnachten

‚Vor Weihnachten‘ von Karl Gerok Die Kindlein sitzen im Zimmer –Weinachten ist nicht mehr weit –bei traulichem Lampenschimmerund jubeln: „Es schneit, es schneit!“ Das leichte Flockengewimmel,es schwebt durch die dämmernde Nachtherunter von hohen Himmelvorüber am Fenster so sacht. Und wo ein Flöckchen im Tanzeden Scheiben vorüberschweift,da flimmerts in silbernem Glanzevom Lichte der Lampe bestreift. Die… Vor Weihnachten weiterlesen

Blumen der Weihnacht

Blumen der Weihnacht von August Auch O Weihnacht mit deinem lachenden Traum! —Da sitzet die hoffende Kinderschaar,Sich erzählend Geschichten so wunderbar,Von Englein mit der goldigen Pracht,Vom Christ, der leise durchwandelt die Nacht;Ist draußen auch kalt das todte Gefild,Das Kinderherz hat im blühenden Bild:Blumen der Weihnacht. O du liebesorgende Weihnachtszeit!Auf dem Markte stehn der Buden so… Blumen der Weihnacht weiterlesen

Es ist Advent!

Es ist Advent! von Friedrich Wilhelm Kritzinger Die Blumen sind verblüht im Tal,Die Vöglein heimgezogen;Der Himmel schwebt so grau und fahl,Es brausen kalt die Wogen.Und doch nicht Leid im Herzen brennt:Es ist Advent!Es zieht ein Hoffen durch die Welt,Ein starkes, frohes Hoffen;Das schließet auf der Armen ZeltUnd macht Paläste offen;Das kleinste Kind die Ursach kennt:Es… Es ist Advent! weiterlesen

Das Weihnachtsfest

Das Weihnachtsfest von Theodor Storm Vom Himmel bis in die tiefsten Klüfteein milder Stern herniederlacht;vom Tannenwalde steigen Düfteund kerzenhelle wird die Nacht. Mir ist das Herz so froh erschrocken,das ist die liebe Weihnachtszeit!Ich höre fernher Kirchenglocken,in märchenstiller Herrlichkeit. Ein frommer Zauber hält mich nieder,anbetend, staunend muß ich stehn,es sinkt auf meine Augenlider,ich fühl’s, ein Wunder… Das Weihnachtsfest weiterlesen

Knecht Ruprecht

Knecht Ruprecht vom Theodor Storm Von drauß‘ vom Walde komm ich her;ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!All überall auf den Tannenspitzensah ich goldene Lichtlein sitzen;und droben aus dem Himmelstorsah mit großen Augen das Christkind hervor. Und wie ich so strolcht‘ durch den finstern Tann,da rief’s mich mit heller Stimme an:„Knecht Ruprecht“, rief es, „alter… Knecht Ruprecht weiterlesen

Weihnachtsabend

Weihnachtsabend von Theodor Storm An die hellen Fenster kommt er gegangenUnd schaut in des Zimmers Raum;Die Kinder alle tanzten und sangenUm den brennenden Weihnachtsbaum. Da pocht ihm das Herz, daß es will zerspringen;“Oh“, ruft er, „laßt mich hinein!Was Frommes, was Fröhliches will ich euch singenZu dem hellen Kerzenschein.“ Und die Kinder kommen, die Kinder ziehenZur… Weihnachtsabend weiterlesen

Weihnachtsabend 1852

Weihnachtsabend 1852 von Theodor Storm  Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.Weihnachten war’s; durch alle Gassen schollDer Kinderjubel und des Marktes Gebraus. Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,Drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:„Kauft, lieber Herr!“ Ein magres Händchen hieltFeilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor. Ich erschrak empor,… Weihnachtsabend 1852 weiterlesen

Christbescherung

Christbescherung von Louise Otto Der Christnacht heilig‘ Offenbaren,Das einst an alles Volk erging,Die Kunde, die durch EngelscharenZuerst das arme Volk empfing: »Die Liebe ist zur Welt gekommen,Um einen neuen Bund zu weihn,Ein reines Licht ist hell entglommenEin Stern mit wunderreichem Schein!« – Die Kunde klingt aufs neue wiederZu uns in jeder WeihnachtszeitSie tönt durch alle… Christbescherung weiterlesen

Aus der Brieftasche

‚Aus der Brieftasche‘ von Gottfried Keller Ich hab in kalten Wintertagen,In dunkler, hoffnungsarmer ZeitGanz aus dem Sinne dich geschlagen,O Trugbild der Unsterblichkeit. Nun, da der Sommer glüht und glänzet,Nun seh ich, daß ich wohlgetan!Aufs neu hab ich das Haupt bekränzet,Im Grabe aber ruht der Wahn. Ich fahre auf dem klaren Strome,Er rinnt mir kühlend durch… Aus der Brieftasche weiterlesen

Winternacht

Winternacht von Gottfried Keller Nicht ein Flügelschlag ging durch die Welt,Still und blendend lag der weiße Schnee.Nicht ein Wölklein hing am Sternenzelt,Keine Welle schlug im starren See. Aus der Tiefe stieg der Seebaum auf,Bis sein Wipfel in dem Eis gefror;An den Ästen klomm die Nix‘ herauf,Schaute durch das grüne Eis empor. Auf dem dünnen Glase… Winternacht weiterlesen