Am dritten Sonntage im Advent von Annette von Droste-Hülshoff Johannes sendet zu Christo:Bist du der kommen soll? oder sollen wir auf einen andern warten? Siehe, ich sende meinen Engel vor deinem Angesichte her, der deinen Weg bereiten soll. Auf keinen andern wart‘ ich mehr,Wer soll noch Liebres kommen mir?Wer soll so mild und doch so… Am dritten Sonntage im Advent weiterlesen
Kategorie: Gedichte A
Am vierten Sonntage im Advent
Am vierten Sonntage im Advent von Annette von Droste-Hülshoff Vom Zeugnisse Johannes:Sie fragten: »Wer bist du?« – und er bekannte und leugnete nicht: »Ich bin eine Stimme des Rufenden in der Wüste. – Ich taufe euch mit Wasser, aber er steht mitten unter euch, den ihr nicht kennt.« Fragst du mich, wer ich bin? Ich… Am vierten Sonntage im Advent weiterlesen
Am Weihnachtstage
Am Weihnachtstage von Annette von Droste-Hülshoff Durch alle Straßen wälzt sich das Getümmel,Maultier‘, Kamele, Treiber; welch Gebimmel!Als wolle wieder in die Steppe ziehnDer Same Jakobs, und Judäas Himmel,Ein Saphirscheinen über dem Gewimmel,Läßt blendend seine Funkenströme sprühn. Verschleiert Frauen durch die Gassen schreiten,Mühselig vom beladnen Tiere gleitenBejahrte Mütterchen; allüberallGeschrei und Treiben, wie vor Jehus Wagen.Läßt wieder… Am Weihnachtstage weiterlesen
Am zweiten Weihnachtstage – Stephanus
Am zweiten Weihnachtstage – Stephanus von Annette von Droste-Hülshoff „Jerusalem! Jerusalem! die du tötest die Propheten, und stein’gest die zu dir gesandt sind, wie oft habe ich dich versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und du hast nicht gewollt! Siehe! euer Haus wird euch wüste gelassen werden, denn ich sage… Am zweiten Weihnachtstage – Stephanus weiterlesen
Am Feste der heiligen Drei Könige
Am Feste der heiligen drei Könige von Annette von Droste-Hülshoff Durch die Nacht drei Wandrer ziehn,Um die Stirnen Purpurbinden,Tiefgebräunt von heißen WindenUnd der langen Reise Mühn.Durch der Palmen säuselnd GrünFolgt der Diener Schar von weiten;Von der Dromedare SeitenGoldene Kleinode glühn,Wie sie klirrend vorwärts schreiten,Süße Wohlgerüche fliehn. Finsternis hüllt schwarz und dichtWas die Gegend mag enthalten;Riesig… Am Feste der heiligen Drei Könige weiterlesen
Altes Kaminstück
Altes Kaminstück von Heinrich Heine Draußen ziehen weiße FlockenDurch die Nacht, der Sturm ist laut;Hier im Stübchen ist es trocken,Warm und einsam, stillvertraut.Sinnend sitz ich auf dem Sessel,An dem knisternden Kamin,Kochend summt der WasserkesselLängst verklungne Melodien.Und ein Kätzchen sitzt daneben,Wärmt die Pfötchen an der Glut;Und die Flammen schweben, weben,Wundersam wird mir zumut‘.Dämmernd kommt heraufgestiegenManche längst… Altes Kaminstück weiterlesen
Auf eine Christblume II
Auf eine Christblume II von Eduard Mörike Im Winterboden schläft, ein Blumenkeim,Der Schmetterling, der einst um Busch und HügelIn Frühlingsnächten wiegt den samtnen Flügel;Nie soll er kosten deinen Honigseim.Wer aber weiß, ob nicht sein zarter Geist,Wenn jede Zier des Sommers hingesunken,Dereinst, von deinem leisen Dufte trunken,Mir unsichtbar, dich blühende umkreist? Eduard Mörike, Auf eine Christblume… Auf eine Christblume II weiterlesen
Auf eine Christblume
Auf eine Christblume von Eduard Mörike Tochter des Waldes, du Lilienverwandte,So lang von mir gesuchte, unbekannte,Im fremden Kirchhof, öd und winterlich,Zum erstenmal, o schöne, find ich dich! Von welcher Hand gepflegt du hier erblühtest,Ich weiß es nicht, noch wessen Grab du hütest;Ist es ein Jüngling, so geschah ihm Heil,Ist’s eine Jungfrau, lieblich fiel ihr Teil.… Auf eine Christblume weiterlesen
Aus der Brieftasche
‚Aus der Brieftasche‘ von Gottfried Keller Ich hab in kalten Wintertagen,In dunkler, hoffnungsarmer ZeitGanz aus dem Sinne dich geschlagen,O Trugbild der Unsterblichkeit. Nun, da der Sommer glüht und glänzet,Nun seh ich, daß ich wohlgetan!Aufs neu hab ich das Haupt bekränzet,Im Grabe aber ruht der Wahn. Ich fahre auf dem klaren Strome,Er rinnt mir kühlend durch… Aus der Brieftasche weiterlesen
Alles still!
Alles still von Theodor Fontane Alles still. Es tanzt den ReigenMondenstrahl in Wald und Flur,Und darüber thront das SchweigenUnd der Winterhimmel nur. Alles still. Vergeblich lauschetMan der Krähe heisrem Schrei.Keiner Fichte Wipfel rauschet,Und kein Bächlein summt vorbei. Alles stil! Die DorfeshüttenSind wie Gräber anzusehn,Die, von Schnee bedeckt, inmittenEines weiten Friedhofs stehn. Alles stil! Nichts hör… Alles still! weiterlesen