Weihnachtlied von Felix Dahn
Nun ist die liebe Weihnachtzeit Mit ihren Wundern kommen: Durch alles deutsche Land ist weit Ein heller Glanz erglommen: Das ist der Glanz vom Weihnachtbaum, Im Schnee ein Sommersonnen-Traum, Der Kindheit sel'ger Wonnen-Traum: – Nie sei er uns genommen! – Die Kindheit flieht, die Jugend flieht: Der Weihnacht-Traum soll dauern. Wie süß er Mannesbrust durchzieht Mit tannenduft'gen Schauern! Es schmückt den Baum in fernem Land Des Kriegers waffenmüde Hand: Wie hat er doch so hell gebrannt, Paris, vor deinen Mauern! Denn was die Weihnacht wahrhaft weiht, Ihr Mädchen und ihr Knaben, Ist nicht die bunte Herrlichkeit Der hochgehäuften Gaben: Das ist die Reinheit, kindlich-wahr, Der Gier, des Neids, der Lüge bar, Die sich an Lichtglanz, still und klar, Als höchstem Glück kann laben. Solch reiner Sinn – er bleib' uns treu Auf allen Lebensbahnen: Dann wird uns rühren immer neu Der Weihnacht heh'res Ahnen: Dann wird der Glanz vom Weihnachtbaum Nicht nur ein flücht'ger Wonnentraum, Im Alters-Schnee ein Sonnentraum Uns sel'ger Jugend mahnen.
Felix Dahn, Weihnachtlied
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