Wenn sich der Nachtwächter seinen Weihnachtskuchen holte

Wenn sich der Nachtwächter seinen Weihnachtskuchen holte

Mir ist's, ich wäre wieder
Vor meines Vaters Haus –
Die hellen Weihnachtslieder
Gingen die Fenster hinaus.

Der Nachtwächter tutet leise,
Sein Horn klingt märchenfein.
Er holt nach alter Weise
Sich seinen Kuchen ein.

Sein Feuerhorn klang heute,
Als wenn es mit Schwalben flog –
Und der Kuchen der geizigsten Leute
Ist heut vier Finger hoch.

Seine Karre hör' ich mahlen
Im hartgefrornen Sand
Und halte mit wichtigem Prahlen
Meinen Kuchen in der Hand. –

Mir ist, als hört' ich die Lieder
Und das Tuten vor Vaters Haus –
Und ich seliger Bub trüg' wieder
Den Weihnachtskuchen heraus!

Aus: Balladen und Bilder von Gustav Schüler,
Wenn sich der Nachtwächter seinen Weihnachtskuchen holte

Mehr Gedichte finden Sie im Buch der Weihnachtsgedichte oder auch hier.
Ein weiteres Gedicht hier.

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