Christbaum für Alle von Karl Bröger
Dreißig Sommer rauschten in den Zweigen.
Guter Wind von Wäldern weht um jeden Ast.
Dreißig Winter waren stilles Neigen
unter weißer Pracht und Last,
Jetzt nach diesen traumerfüllten Jahren
schnitt man sie von ihrer Wurzel los;
hat sie in die laute Stadt gefahren.
Vor dem Bahnhof steht sie einsam, still und groß.
Hundert Birnen sind an sie verschwendet,
die am Abend hell und heiter glühn.
Von dem grellen Lichterglanz geblendet,
träumt die Tanne in dem ernsten Grün.
Lärm der Stadt braust her von allen Seiten,
überschwemmt den Platz, darauf sie steht.
Doch sie ist entrückt in blaue Weiten,
wo der gute Wind von Wäldern weht.
Manche schauen im Vorüberhasten
schnell hinauf zu dem entrückten Baum,
und es wird in ihnen wie ein Rasten
und von fernem Kinderglück ein Traum.
Karl Bröger, Christbaum für Alle
Das Gedicht finden Sie im Buch der Weihnachtsgedichte oder auch hier
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